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ensemble Mosaik, Anna Hauf – Voice, Enno Poppe – cond. live recording: Berlin, festival KONTAKTE 19th september 2022, Akademie der Künste Berlin. ES Musik: Die Sprache (und mit ihr die Sprecherin aus dem Off) kommt wie ein Alien in diese Musik (und in den Verbund der MusikerInnen) hinein und liefert die Grundlage aller musikalischen Entscheidungen. Die Musik analysiert dieses Alien der Sprache, muss es aufzulösen und zu einem Rohstoff der Klangarbeit zu machen. Sie macht dies, indem sie auf durch den Text angetriggerte Körpererinnerungen (embodied perceptions) und schwache Synästhesien (weak synaesthesias) zugreift. Die Musik wird dabei sprechend, auch schreiend, flüsternd, entwickelt aus diesen Taktilitäten Felder von schillernder, vieldeutiger klanglicher Haptik. Zentrale Bearbeitungstechnik wird das Zerstäuben, Zersetzen, Durchleuchten. Der Raum spielt in dieser Verarbeitung des Klanges eine zentrale Rolle: Zerstäuben betrifft nicht nur innerklangliche Prozesse, sondern auch das zerstäuben in den Raum der Aufführung (mittels sehr einfacher kleiner elektronischer Bearbeitungen). Die Musik begibt sich auf die Reise durch die ihr eingeschriebenen Räume und schließt so wieder auf einer anderen Ebene an Sprache und Film an, die so zu Entgrenzungen der musikalischen Ebene werden. Text: Die Sprecherin ist ein Alien, der von den Plänen spricht, die zum Glück führen sollen, die aber unendlich viel Müll erzeugen – auch akustischer Müll. Es geht um Musik, die uns das Gefühl gibt, jung zu sein. Wir wollen nicht vergehen. Auch wir verschwinden nicht mehr wie der Müll, den unsere Pläne von der Welt hervorbringen. Wir müssen immer mehr essen, daher wachsen wir immer weiter, daher bleiben wir immer jung? Verschiedene Arten von Lärm lassen den analysierenden, die Dinge wieder auflösenden Gedanken nicht mehr zu. An der atmosphärischen Reibung zu verglühen wird zum Ideal. Aber uns zu beschränken führt zur Angst. Wie können wir glücklich werden, ohne zu erzeugen? Wir können es mit Projektionen versuchen (die Kunst, die projizierte Figur, die uns bannt). Wir können projektieren, unser Gehirn in eine Nährlösung zu legen und sogar auf die Glück bringende Simulation noch zu verzichten. Aber an diesem Punkt haben die Sinne, unsere Körpererinnerungen und schwachen Synästhesien, die uns bei der Vorstellung helfen könnten, keinen Zugriff mehr auf die Vorstellung und prallen von ihr ab. Der Text ist zu Ende. Film: Jemand wirft einen Menschen in eine Welt, indem er ihn anspricht. Dieser Mensch, eine Frau, landet als Alien auf einem Planeten. Sie spricht. Sie analysiert sich bis zum Tier in sich, dessen Bedürfnisse auch durch eine Nährlösung gedeckt werden können, was den Umweg über die Sinne ausschaltet. Natürlich ist das Stück dann zu Ende. Die Filmebene arbeitet mit Körpererinnerungen und Anspielungen an Bilder, wie sie Buñuel, Lynch bzw. Tarantino, christlich-naive Heiligenverehrung, die Erfindungen Buckminster Fullers (Dymaxion House) oder billige Science-Fiction-Produktionen wie „Raumschiff“ Orion geprägt haben. Er ist eine Bastelei, die Techniken aus dem Foto- und Trickfilm, gefundene Bilder und Aufnahmen nützt, deren Schauspieler unberechenbare, haptisch sehr eindrückliche Tiere wie Ameisen, Spinnenjunge oder Tigerschnecken, vor allem aber unbelebte, gefundene Gegenstände sind. Der Film wird zu einer Stimme im Ensemble der MusikerInnen und der Sprecherin aus dem Off: Immer wieder aufblitzend, wieder ins black-out versinkend, Abschnitte mit narrativen Entwicklungen wechseln sich ab mit traumähnlichen Sequenzen, Filmrhythmus, Sprachrhythmus und musikalischer Rhythmus bilden ein kontrapunktisches Geflecht, das zwischen Übereinstimmung und jeweiliger Individualität pendelt. Als Gesamtes schießen die Ebenen zu einem Fest und zu einem Abgesang auf die Stofflichkeit zusammen, feiern die sinnliche Präsenz der Eindrücke, indem sie diese zerlegt, zerbröselt, zerstäubt. Das Setup von ES wird selbst im Aufführungsraum zu einem Raum im Raum: Bild (die optische Begrenzung), Aufstellung des Ensembles (die Raumtiefe), schwingende Metallplatten (die durch Körperschalllautsprecher angeregt werden) als akustische Wände der Raumbegrenzung – der Konzertraum wird zu einem in visuelle und akustische Schwingungen versetzten Ort, dessen Begrenzungen durch ihre Beweglichkeit erst wahrnehmbar werden. ES halluziniert eine Blase zerstäubender sinnlicher Reize als mobiler Raum einer polymodalen Perzeption, die sich findet, indem sie sich verliert.