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Vier Jahre nach der deutschen Vereinigung kommt erstmals ein Abgeordneter aus den ostdeutschen Bundesländern zu Wort. Der Schriftsteller Stefan Heym (1913-2001) hat als Parteiloser auf der offenen Liste der PDS kandidiert und ein Direktmandat erlangt. Am 10.11.1994 eröffnete der großartige Schriftsteller Stefan Heym als Alterspräsident den 13. Bundestag. Der 81-Jährige musste 1933 als Jude und Antifaschist vor den Nazis fliehen, immigrierte in die USA, kehrte als US-Soldat zur Befreiung nach Deutschland und später in die DDR zurück, wo er zeitlebens in Konflikt mit den Autoritäten stand. Stefan Heym erinnerte zu Beginn seiner Rede an Clara Zetkin, die 1932 den Reichstag, und an Willy Brandt, der 1990 den Bundestag eröffnete. Vieles von dem, was Heym vor 30 Jahren den Abgeordneten als Mahnung mit auf den Weg gab, ist heute in weiten Teilen erschreckend aktuell: »Wir werden in den nächsten vier Jahren keine leichte Zeit haben. Es werden Entwicklungen auf uns zukommen, auf welche sich die wenigsten von uns, schätze ich, bisher eingestellt haben und um die wir uns nicht werden herumschwindeln können. Wie sagte doch Lincoln, der große amerikanische Präsident? ‚Einen Teil der Menschen können Sie die ganze Zeit zum Narren halten, und alle Menschen einen Teil der Zeit, aber nicht alle Menschen die ganze Zeit.‘« »Die Menschen erwarten von uns, daß wir Mittel und Wege suchen, Arbeitslosigkeit zu überwinden, bezahlbare Wohnungen zu schaffen, der Armut abzuhelfen und — im Zusammenhang damit — Sicherheit auf den Straßen und Plätzen unserer Städte und in den Schulen unserer Kinder zu garantieren, und jedermann und jederfrau den Zugang zu Bildung und Kultur zu öffnen. Das heißt: Die Menschen erwarten, daß wir uns als Wichtigstes mit der Herstellung akzeptabler, sozial gerechter Verhältnisse und der Erhaltung unserer Umwelt beschäftigen. Die Vorstellungen in diesem Hause dazu mögen weit auseinander klaffen. Lassen Sie uns ruhig darüber streiten. Doch in einem werden wir hoffentlich übereinstimmen: Chauvinismus, Rassismus, Antisemitismus und stalinsche Verfahrensweisen sollten für immer aus unserem Lande gebannt sein.« »Die Menschheit kann nur in Solidarität überleben. Das aber erfordert Solidarität zunächst im eigenen Lande: West, Ost, oben, unten, reich, arm.« Heyms damaliger Appell, dass „der wichtigste Körperteil nicht der Ellenbogen“ sei, ist heute aktueller denn ja und macht ihn praktisch posthum zum Anti-Trump.