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#schloß #deutschland #sachsen #lostplace Der Rittersitz Neusorge war seit Mitte des 15. Jh. bekannt und wurde aus den umliegenden Dörfern gebildet. Die Familie von Schönberg errichtete auf der ehemaligen Burg 1579 nach einem Gebäudebrand ein Renaissanceschloss. 1689 wurde Schloss Neusorge an den General Arnim verkauft. 1720 wurde die Anlage in barocker Form umgebaut. Doch bereits 1745 brannte das Barockschloss durch einen Blitzeinschlag wieder ab. Die Wirtschaftsgebäude entstanden 1745 bis 1749. Die Schlossbrücke wurde 1753 erneuert. Das Schloss selbst wurde ab 1751 wieder aufgebaut, blieb jedoch durch Ausbruch des 7jährigen Krieges ein Rohbau und wurde fortan als Lagerscheune und Brennerei genutzt. Über einige Zwischenerwerber gelangte Neuorge in Besitz der Familie Carlowitz, die das Schloss vor dem Ersten Weltkrieg an den Leipziger Fürsorgeverband verkauften. Die vollständige Erhaltung des Objektes gelang auch dieser Eirncihtung nicht, so musste 1924 die Schlossbrücke abgerissen werden. Elsa Brändström gründete mit Geldern aus ihrer Vortragstätigkeit und Spenden die "Stiftung Arbeitssanatorien für ehemalige kriegsgefangene Deutsche" und pachtete das Schlss 1923 vom Fürsorgeverband. 1924 wurde die Schlossbrücke abgerissen. Die Gebäude Orangerie und Schloss wurden fortan als Kindereinrichtung betrieben. Es gab 60 Stammplätze sowie etwa 150 temporäre Plätze für Erholungskinder. Für Kinder war es wie ein Paradies: "Essen, Kleidung, Spielzeug und ein eigenes Bett!" Nach Rückgabe 1931 betrieb der Fürsorgeverband das Haus zunächst als Kinderheim weiter. 1933 wurde das Rittergut zur 1.Sächsischen Bauernsiedlung mit 10 Betrieben aufgeteilt. 1934 wurde das Kinderheim aufgelöst durch die NS und das Haus diente als Sitz der Fahr- und Motorsportschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es kurzzeitig Flüchtlingswohnheim. Anschließend wieder als Sportschule betrieben, ging Schloss Neusorge in Rechtsträgerschaft der Volksbildung des Bezirk Karl-Marx-Stadt als Erziehunsgeinrichtung auf. Es wurde als Schule und Heim für Schwererziehbare betrieben. 1993 wurde die Schule geschlossen, das Objekt 1995 durch die Treuhand verkauft. Dadurch wurde Schloss Neusorge zum Spekulationsobjekt der Immobilienbranche. Seitdem verfallen die Anlagen, es fehlt an Unterhaltung und Sicherung. Eine Sanierung erfolgt nicht, da Fördergelder erst mit Nutzungskonzept bewilligt werden. Eigentümer ist seit 2011 eine Berliner Firma, die es für 51.000 Euro kaufte. Anfang 2023 bot diese es über einen Makler zum Kauf gegen einen Betrag von 1,2 Millionen Euro an. Dieses Angebot erschien so unseriös, dass es in den Medien aufgegriffen wurde: der Verkehrswert liegt vermutlich bei deutlich unter 300.000 Euro. Ein Käufer wurde offensichtlich nicht gefunden und so bleibt das Schloss Neusorge verlassen und einsturzgefährdet.