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Was muss ich beim Kauf eines Gaming Notebooks bei der Grafikkarte beachten? | NVIDIA RTX Irrsinn

Ich kaufe einfach die Mittelklasse, dann habe ich für die nächsten paar Jahre ausgesorgt. Das ist ein Satz den man des Öfteren im Zusammenhang mit Gaming Notebooks zu hören und zu lesen bekommt. Aber stimmt diese Aussage? In der Welt der dedizierten Grafikkartenhersteller gibt es aktuell zwei Branchenführer : NVIDIA und AMD. Intel ist mit seiner Arc Serie auch in das Geschäft eingestiegen, benötigt aber noch etwas Zeit, um eine ernsthafte Konkurrenz im High-End-Bereich zu werden. Betrachtet man Notebook Grafikkarten, so bleibt im High-End-Bereich aktuell nur NVIDIA übrig. AMD hat besonders mit der RX 6800M großes Potenzial gezeigt, muss sich aber nach Jahren der Abstinenz wieder etablieren. Veteranen unter uns werden noch die gute alte Zeit kennen, als NVIDA noch kein völliges Benennungschaos aller GTX, RTX, Ti, Max-Q, Super usw. ins Leben gerufen hat. Nein, in der guten alten Zeit konnte man sich noch fast vollständig auf die Modellbenennung der einzelnen Karten verlassen. Habe ich eine GTX 1080 gekauft, war diese besser als eine GTX 1070. Habe ich eine GTX 1060 gekauft, war diese schneller die GTX 960M aus der Vorgängergeneration. Ti und Max-Q waren als aufgepimpte bzw. stromspar Variante des jeweiligen Modells zu verstehen. Diese Struktur lässt sich seit der RTX 3000er Reihe nicht mehr fortführen. Zwar gibt es noch Ti-Varianten. Max-Q-Varianten wurden aber komplett gestrichen…vom Papier, aber nicht von der Technik. Mussten Stromsparvarianten in der Vergangenheit den Zusatz Max-Q tragen, damit der Kunde verstehen konnte, dass es sich hierbei nicht um die reguläre Variante des Modells handelt, so muss der Käufer jetzt die Datenblätter nach der TGP-Angabe durchforsten, um zu wissen, welche Leistungsklasse verbaut ist. Das kann dazu führen, dass ein vermeintlicher Mittelklassekauf eines RTX 4060 Notebooks mit 35W TGP kein Leistungsupgrade im Vergleich zur alten RTX 3060 ist, während ein Notebook mit einer RTX 4060 115W an die Leistung der alte RTX 3070 Ti herankommen kann. Wir müssen den Eingangssatz also ein wenig spezifizieren zu: Ich kaufe einfach die Mittelklasse mit X Watt, dann habe ich für die nächsten paar Jahre ausgesorgt. Wo finde ich diese Angaben? Sie sind so wichtig, dass die Händler sie bestimmt alle in die Produktbeschreibung aufnehmen…Leider nein. Einige Händler haben die TGP-Angabe bereits in ihren Produktinformationen hinterlegt. Bei sehr vielen hilft oftmals nur ein Blick auf offizielle Herstellerangaben. Als Beispiel ein MSI Cyborg 15 mit einer RTX 4060. Auf der Händlerseite ist keine TGP-Angabe zu finden. Erst auf der Herstellerwebseite findet man eine Angabe von 45W, wobei hier schon ein möglicher Dynamic-Boost mit 10W eingerechnet ist. Hier erkennt man sehr deutlich, dass diese RTX 4060 eher auf dem Niveau einer RTX 3060 liegt und dort auch nur im Mittelfeld. Für 200€ mehr erhält man ein Lenovo Legion Pro 5 mit einer 115W RTX 4060 die das Niveau einer RTX 3070Ti erreichen kann. Und wer jetzt sagt, dann kaufe ich eben Oberklasse, muss ich leider enttäuschen. Auch da gilt das gleiche Spiel wie in der Mittelklasse. Eine RTX 3080 kann leistungstechnisch von einer RTX 3060 abgehängt werden, wenn die RTX 3060 eine hohe TGP besitzt. Da nützen selbst die vielen Shader der RTX 3080 nichts, wenn es am Ende an Takt und Energie fehlt. Wie man sehen kann, ist das Shopping nach einem Gaming Notebook schon fast zu einer wissenschaftlichen Arbeit verkommen. Wer das Beste für sein Geld haben möchte, muss die Notebooks genau vergleichen.