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Artist-Talk bei Ketterer Kunst mit Jonathan Meese

WARUM …….. (MEINE) KUNST UNVERKÄUFLICH IST, YEAH! Da sitzt er auf dem Podium im vollbesetzten Saal des Hauses. Der ehemals schlaksige große Künstler jetzt mit erheblicher Leibesfülle und weiterhin voller langer Mähne. Ein Provokateur in eigener Sache. Ketterer Kunst hat #Jonathan Meese anlässlich der Vorbesichtigung zur Jubiläumsauktion am 6. / 7. Dezember zum Talk eingeladen. Der gerät dann auch rasch zum Monolog, zur Philippika auf unsere arg kunstvergessenen Zeiten. Und zum Lob auf das Auktionshaus, das er, ganz im Meese-Sound als „Flaggschiff der totalen Kunst im Kampf um die Kunst“ bezeichnet. Er verrennt sich allerdings zwischendurch immer wieder überaus temperamentvoll, indem er das „Sandmännchen als das Größte“ bezeichnet, „das uns regieren“ sollte, beschreibt sich dann wiederum als weder „wahnsinnig rechts oder links, sondern als wahnsinnig Kunst“. Und bleibt durchweg unterhaltsam mit Postulaten wie „Durchschnitt ist das Letzte“, verliest einen „Ablass“ in dem er von der „Diktatur der Kunst“ schwärmt, der „radikalsten Liebeserklärung an die Zukunft“. Zu seinem Grundsatzprogramm gehört auch der schöne Satz „In der Kunst schüttelt die Liebe alle Dämonen ab“. Kurz kam der Hardcore-Romantiker auf seinen Werdegang zu sprechen, auf seine Lehrmeister im Positiven wie Negativen („Ich habe so viel Gegenwind erlebt“). Das Publikum lauschte und lernte. Auch von Mutti war viel die Rede, seinem Lebensmenschen, der einiges, wenn nicht alles zu seiner kritischen Selbstreflexion beigetragen hat. Das Publikum, Freunde des Hauses Ketterer Kunst, war jedenfalls fröhlich und aufgekratzt. Mit humorgespeistem Furor hatte Meese die Zuhörer im Nu auf seine Seite gebracht, hat erklärt, sein Herzblut, das er in die Kunst steckt, sei unbezahlbar. Wenn etwas mit Liebe gemacht ist, dann, so relativiert er immerhin, „ist es auch egal, wie teuer es ist“. Jonathan Meese wird, wie auch an diesem vergnüglichen und denkwürdigen Abend, jede Gelegenheit nutzen, seine Thesen inspirierend, auf jeden Fall laut und radikal vorzutragen. Manchmal vielleicht ein bisschen verwirrend. Verstummen wird er zur Freude und Genuss seiner Zuhörer auf keinen Fall. Künstlergespräch mit Jonathan Meese Moderiert durch Felix von Boehm