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Dieses Video war als Hommage an Goethes Meisterwerk "Faust. Eine Tragödie" anlässlich des 200. Jubiläums seiner Veröffentlichung und Uraufführung (1808-2008) konzipiert. Verwendet habe ich eigene Aufnahmen aus Frankfurt am Main (Schattenspiel), Weimar (vom Zug aus), Rom (Vogelschwarm), Köln (Rheinbrücke mit Schlössern) und Leipzig (Schneefall). Gelesen wird es von Jürgen Goslar. Untertitel (wie der Text unten) nach Goethe, J. W. von: Faust. Gesamtausgabe; Textrevision von Hans Gerhard Gräf, enthält Urfaust, Fragment, Faust eine Tragödie, Paralipomena. Insel-Verlag Leipzig 1909. --------------------------------------------------- Zueignung Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt. Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten? Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt? Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten, Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt; Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert. Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage, Und manche liebe Schatten steigen auf; Gleich einer alten, halbverklungnen Sage Kommt erste Lieb und Freundschaft mit herauf; Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage Des Lebens labyrinthisch irren Lauf, Und nennt die Guten, die, um schöne Stunden Vom Glück getäuscht, vor mir hinweggeschwunden. Sie hören nicht die folgenden Gesänge, Die Seelen, denen ich die ersten sang; Zerstoben ist das freundliche Gedränge, Verklungen, ach! der erste Widerklang. Mein Leid ertönt der unbekannten Menge, Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang, Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet, Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet. Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich, Es schwebet nun in unbestimmten Tönen Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich, Ein Schauer faßt mich, Träne folgt den Tränen, Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich; Was ich besitze, seh ich wie im Weiten, Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.