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#360

Ja mei – eigentlich war es wieder einmal typisch Sechzig: große Hoffnungen, laute Ansagen, viel Brust – und am Ende der harte Aufprall. Das 0:2 gegen den SC Verl hat viele Löwen-Fans unsanft aus der Giesinger Traumwelt gerissen. Und das tat besonders weh, weil der TSV 1860 zuvor im absoluten Rausch war: vier Siege in Serie, Euphorie pur, plötzlich roch es wieder nach Zweiter Liga. Und dann? Ausgerechnet im letzten Spiel des Jahres: Bauchlandung statt Aufbruch. Schon wieder wurde die große Chance versemmelt, mit breiter Brust in die Winterpause zu gehen. Klar, man muss fair bleiben: Gegen die starken Ostwestfalen waren die Löwen personell auf der letzten Rille unterwegs. Verletzte, Gesperrte, kaum Alternativen – irgendwann geht selbst bei Sechzig nichts mehr. Aber genau dieses Muster kennen die Fans zur Genüge: Wenn es richtig spannend wird, stolpert der Löwe über die eigene Pranke. Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit – und sie trägt einen Namen: erste Transferperiode von Geschäftsführer Manfred Paula. Begreifen die Gesellschafter beim TSV 1860, dass sich hier eine vielleicht einmalige Aufstiegschance auftut? Oder wird wieder gezögert, gerechnet und gehofft? Sind sie bereit, wirklich alle Register zu ziehen, Geld aufzutreiben und den Kader so zu verstärken, dass dieser Traum nicht schon im Januar oder Februar wieder zerplatzt? Denn eines ist glasklar: So leicht wie in dieser Saison wird es nicht mehr. In der kommenden Spielzeit drängen aus der Zweiten Liga Schwergewichte zurück nach unten – Dynamo Dresden, Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf. Das Trio steht momentan auf den Abstiegsplätzen. Da wird die Tür zur 2. Liga nicht mehr so weit offenstehen wie jetzt. Den richtigen Trainer haben die Löwen mit Markus Kauczinski. Über all das – und über die ewige Frage, warum Sechzig sich so oft selbst im Weg steht – sprechen wir in der 360. Ausgabe von Radis Erben. Und am Ende bleibt wie immer die Hoffnung der Löwen-Fans: 2026 muss einfach besser werden.