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Bis heute scheiden sich an Alexander Schalck-Golodkowski die Geister: Für die einen ist er der Mann, der mit wirtschaftlichem Sachverstand die DDR retten wollte. Für die anderen bleibt er Honeckers "Devisenbeschaffer". Er erwirtschaftet für die DDR 28 Milliarden an Devisen, steht als Unterhändler bei westdeutschen Politikern hoch im Kurs und handelt mit CSU-Chef Franz-Josef Strauß zwei Milliardenkredite aus. Im Herbst 1989 ist der Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium Alexander Schalck-Golodkowski sogar für einen Chefposten in der neuen DDR-Regierung im Gespräch. Doch dann machen Berichte über fragwürdige Geschäfte einiger Firmen des von ihm geleiteten Bereichs "Kommerzielle Koordinierung" - kurz KoKo - aus dem Hoffnungsträger einen Buhmann. Aus Angst um sein Leben setzt er sich in der Nacht zum 3. Dezember nach Westberlin ab. Der damals 57-jährige stellt sich den Justizbehörden, wandert freiwillig in Untersuchungshaft und kooperiert mit dem Bundesnachrichtendienst (BND).