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Vortrag von Carsten Richter: Fahnenflucht in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz

Fahnenflüchtige waren ein heikler Aspekt der deutsch-deutschen Konfrontation im Kalten Krieg. Unter anderem boten sie dem Gegner ein Potential zur medialen Inszenierung von diskreditierenden Feindbildern. Insbesondere für die DDR war die Flucht von Militärangehörigen ein ständiges Problem. Das Phänomen wurde zum Gegenstand staatlicher Maßnahmen, um es auf der eigenen Seite gering zu halten und auf der anderen Seite zu fördern und propagandistisch zu nutzen. Diese Maßnahmen und der Umgang beider Seiten mit militärischen Flüchtlingen, insbesondere mit solchen aus der DDR, stehen im Mittelpunkt des Vortrags. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Bedeutung der sog. „Psychologischen Kampfführung“ bzw. „Psychologischen Verteidigung“ der Bundeswehr, die für NVA-Flüchtlinge zuständig war und dafür eine zivile Tarnorganisation betrieb. Die Abendveranstaltung ist eine Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung Hessen. Seitens der Point Alpha Stiftung moderiert der Wissenschaftliche Mitarbeiter Arndt Macheledt. Den Vortrag hält Carsten Richter von der Humboldt-Universität zu Berlin.