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Das philologisch-literarische Charisma Edith Stein Vortrag von Dr. Gudrun Trausmuth am 29. Sept. 2023 in Wien (Karmelzentrum, Silbergasse 35, 1190 Wien) Ausgehend von der These, dass eine außerordentliche Sprachbegabung wichtiger Grund für die denkerische Exzellenz Edith Steins war, werden unterschiedliche Spuren früher sprachlicher und philologischer Kreativität verfolgt. Exemplarische Betrachtungen lyrischer und dramatischer Texte zeigen in einem zweiten Schritt ganz konkret die Philosophin als geistliche Schriftstellerin. Organisatoren: Karmeliten in Wien http://www.wien.karmel.at/ Edith Stein Gesellschaft Österreich http://www.edith-stein-gesellschaft.at/ Hier finden Sie das Gedicht, das Dr. Trausmuth im Video vorträgt aber leider nur zum Teil hörbar ist: „Ich bleibe bei Euch ...“ 16. Juni 1938 Dieses umfangreiche undatierte Gedicht könnte aufgrund der beigefügten Illustratio- nen – in einem Dreieck ein von einer Dornenkrone umwundenes Herz, darüber wie in einer Art Flamme ein Kreuz, dazu auf der Innenseite des „Heftchens“ über dem geschriebenen Titel eine zweite Symbolzeichnung: eine Monstranz mit Hostie, Sym- bol der Eucharistie – für das Fronleichnamsfest 1938, das in diesem Jahr auf den 16. Juni fiel, verfasst worden sein. Da das handschriftliche Manuskript (Sign. B I 33m) vermutlich als „Geschenkheftchen“ konzipiert war – zwei in Heftform gefaltete Doppelblätter (17,1 " 11 cm) –, könnte es zur Feierlichen Profeß und dem Schleierfest von Schw. Maria von Gott (Franziska Ernst) am 20. Juni bzw. 26. Juni 1938 verfasst worden sein, die mit Edith Stein befreundet war.1 Auf fünf Innenseiten sind in sorgfältiger Schrift mit schwarzer Tinte jeweils vier Strophen des Gedichtes geschrieben und mit den genannten Illu- strationen versehen. Veröffentlicht in ESW XI, S. 172–174. Text Du thronest an des Vaters rechter Hand Im Reiche seiner ew’gen Herrlichkeit Als Gottes Wort von Anbeginn. Du herrschest auf dem allerhöchsten Thron Auch in verklärter menschlicher Gestalt, Seitdem vollbracht Dein Erdenwerk. So glaube ich, weil es Dein Wort mich lehrt, Und weil ich glaube, weiß ich es beglückt, Und sel’ge Hoffnung draus erblüht: Denn wo Du bist, da sind die Deinen auch, Der Himmel ist mein herrlich Vaterland, Ich teil’ mit Dir des Vaters Thron. Der Ewige, der alle Wesen schuf, Der, dreimal heilig8, alles Sein umfaßt, Hat noch ein eig’nes stilles Reich. Der Menschenseele innerstes Gemach Ist des Dreifalt’gen liebster Aufenthalt, Sein Himmelsthron im Erdenland. Dies Himmelreich aus Feindeshand zu lösen, Ist Gottes Sohn als Menschensohn gekommen, Er gab sein Blut als Lösepreis. Im Herzen Jesu, das durchstochen ward, Sind Himmelreich und Erdenland verbunden, Hier ist für uns des Lebens Quell. Dies Herz ist der Dreifalt’gen Gottheit Herz Und aller Menschenherzen Mittelpunkt, Das uns der Gottheit Leben spendet. Es zieht uns an sich mit geheimer Macht, Es birgt in sich uns in des Vaters Schoß Und strömt uns zu den Heil’gen Geist. Dies Herz, es schlägt für uns im kleinen Zelt, Wo es geheimnisvoll verborgen weilt, In jenem stillen, weißen Rund. Das ist Dein Königsthron, o Herr, auf Erden, Den sichtbar Du für uns errichtet hast, Und gerne siehst Du mich ihm nah’n. Du senkst voll Liebe Deinen Blick in meinen Und neigst Dein Ohr zu meinen leisen Worten Und füllst mit Frieden tief das Herz. Doch Deine Liebe findet kein Genügen In diesem Austausch, der noch Trennung läßt: Dein Herz verlangt nach mehr. Du kommst als Frühmahl zu mir jeden Morgen, Dein Fleisch und Blut wird mir zu Trank und Speise Und Wunderbares wird gewirkt. Dein Leib durchdringt geheimnisvoll den meinen, Und Deine Seele eint sich mit der meinen: Ich bin nicht mehr, was einst ich war. Du kommst und gehst, doch bleibt zurück die Saat, Die Du gesät zu künft’ger Herrlichkeit, Verborgen in dem Leib von Staub. Es bleibt ein Glanz des Himmels in der Seele, Es bleibt ein tiefes Leuchten in den Augen, Ein Schweben in der Stimme Klang. Es bleibt das Band, das Herz mit Herz verbindet, Der Lebensstrom, der aus dem Deinen quillt Und jedes Glied belebt. Wie wunderbar sind Deiner Liebe Wunder, Wir staunen nur und stammeln und verstummen, Weil Geist und Wort versagt. Abgedruckt in ESGA 20, 179-182