У нас вы можете посмотреть бесплатно Fernsehen der DDR 1 - Aktuelle Kamera vom 04.11.1989 Großdemo am Alex или скачать в максимальном доступном качестве, видео которое было загружено на ютуб. Для загрузки выберите вариант из формы ниже:
Если кнопки скачивания не
загрузились
НАЖМИТЕ ЗДЕСЬ или обновите страницу
Если возникают проблемы со скачиванием видео, пожалуйста напишите в поддержку по адресу внизу
страницы.
Спасибо за использование сервиса ClipSaver.ru
Fernsehen der DDR 1 - Aktuelle Kamera vom 04.11.1989 Waren es 500.000 Menschen oder gar eine Million? So ganz genau weiß man es bis heute nicht – doch die Alexanderplatz-Demonstration vom 4. November 1989 war zweifellos die größte nicht staatlich gelenkte Kundgebung der DDR. „Freie Presse für freie Menschen“ steht auf den mitgebrachten Plakaten und Bannern, „Neues Forum zulassen“ oder auch „Die Karre steckt zu tief im Dreck, die alten Kutscher müssen weg“. Endlich berichten nicht mehr nur Westmedien wie der RIAS, die ARD-Tagesschau oder das ZDF-heute journal ausführlich über die immer stärker werdende Demokratiebewegung im Osten Deutschlands, sondern auch die „Aktuelle Kamera“ des DDR-Fernsehens. Bekannte Schriftsteller, Politiker und Geistliche wie Christa Wolf, Stefan Heym, Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer kommen an diesem herbstlich-trüben Sonnabend zu Wort, aber auch der spätere Oscar-Preisträger Ulrich Mühe („Das Leben der Anderen“). Mühe ist die Freude über die vom Volk erzwungenen gesellschaftlichen Veränderungen deutlich anzumerken. Und erstmals üben Medienschaffende live on air Selbstkritik an ihrer bisherigen Arbeit: AK-Kommentator Bernd Niestroj formuliert, dass Journalisten der DDR-Medien „durch diese Stimme des Volkes zu unserem Beruf zurückgefunden“ hätten. Kollege Wolfgang Lippe verliest eine „Erklärung der SED-Kreisleitung des DDR-Fernsehens“, in der es unter anderem heißt: „Unsere Mitverantwortung an der entstandenen Krisensituation in der DDR konstatieren wir mit tiefer Betroffenheit. Wir haben es zugelassen, dass unser Medium durch dirigistische Eingriffe missbraucht wurde. Dadurch wurde das Vertrauen vieler Zuschauer und nicht zuletzt zahlreicher Mitarbeiter im DDR-Fernsehen erschüttert. Dafür bitten wir die Bürger der DDR um Entschuldigung.“ Doch von „Deutschland-einig-Vaterland“-Romantik ist im Sendezentrum in Berlin-Adlershof an diesem Abend nichts zu spüren, wie aus den Worten von AK-Redakteur Bert Sprafke mit Bezug auf die Kundgebung klar herauszuhören ist: „Vor allem aber meine ich, ist es notwendig, über alles heute Gesagte nachzudenken – tief nachzudenken und mit Verantwortungsbewusstsein für einen neuen Sozialismus in unserem Land.“ Das stärkste Zitat an diesem historischen 4. November 1989 liefert meiner Meinung nach Pfarrer Friedrich Schorlemmer. Vor dem riesigen Publikum auf dem Berliner Alexanderplatz sagt er: „Aus Wittenberg kommend erinnere ich Regierende und Regierte – also uns alle – an ein Wort Martin Luthers: ‚Lasset die Geister aufeinander prallen, aber die Fäuste haltet stille.‘“