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Köln Eifeltor - Größter Umschlagbahnhof der Bahn in Deutschland I RTL WEST, 01.11.2024

Am Bahnhof Köln Eifeltor steigt kein Pendler um, trotzdem kennen ihn viele. Denn es ist der größte Umschlagbahnhof der Bahn in Deutschland. Statt Menschen wechseln hier aber tausende Container das Gleis. Jedes Jahr sind es 330.000. Es erinnert ihn ein bisschen an das Kirmesspiel mit dem Greifarm. Mit zwei Joysticks steuert Zenon Ring die gelb-schwarzen Greifhaken eines riesigen Krans am Kölner Eifeltor. Damit hebt er einen Container vom Boden und setzt ihn einige Meter weiter haargenau auf den leeren Waggon eines Zuges. Ein Vorgang, den der 37-jährige Kranführer an jedem Arbeitstag mindestens 100-mal macht. Trotzdem würde er seinen Job in zehn Metern Höhe nicht eintauschen, denn der Kran „passt einfach“, wie er sagt. „Als ich mich hier beworben habe und dann hier hingekommen bin, dachte ich in erster Linie, dass ich in ein Lager komme. Als ich dann den riesigen Platz hier gesehen habe: Das war schon dann doch was anderes.“ Mit 28 beginnt Zenon Ring seine Ausbildung und fängt schnell an, sich für den Kran zu interessieren. Nach eineinhalb Jahren steuert er ihn dann immer öfter. Mittlerweile ist er 37 Jahre alt und sitzt fast jede seiner Schichten in einem der insgesamt acht Kräne. Es ist ein komplexes System am größten Umschlagbahnhof der Deutschen Bahn bundesweit. Jeden Tag werden hier etwa 1.000 Container und Sattelauflieger von der Straße auf die Schiene verladen – oder umgekehrt. Die Bezeichnung für diese Form des Transports ist „kombinierter Verkehr“. Die Theorie dahinter ist, dass Container und Co. die längste Strecke auf der Schiene zurücklegen und nur die letzten Kilometer bis zum Ziel auf der Straße unterwegs sind. Für die große Menge ist die Arbeit am Terminal komplett durchgetaktet. Von der A4 fahren die vielen Laster ab und durch eine Schranke auf das Gelände. Dort checken Mitarbeiter die ankommenden Fahrzeuge am Eingang. Wichtig ist unter anderem, dass die Ladung markiert ist, damit der Kran sie an der richtigen Stelle anheben kann. Danach stellen sich die Laster auf eine der Fahrspuren und warten, dass ein Kran sie be- oder entlädt. Nebendran wiederum warten auf Gleisen bis zu vier Züge, die dann meistens Richtung Frankreich, Spanien oder Italien fahren. Damit das reibungslos funktioniert, gibt es ein sogenanntes Terminal-Betriebssystem. Damit arbeiten alle Mitarbeiter quasi an der gleichen Liste, wodurch jede Verladeaktion protokolliert wird. Dadurch kann auch auf Verspätungen der Güterzüge schnell reagiert werden. „Wir sind wie im Personenverkehr an den Fahrplan gebunden,“ so Terminalleiter Mark Steingans „und wir versuchen dann bestmöglich unsere Umschlaggleise auf fahrplanmäßige Ankünfte zu matchen.“ Die Menge der Güter dürfte auch am Eifeltor in Zukunft zunehmen. Denn laut einer Prognose des Bundesverkehrsministers wächst der Güterverkehr bis 2040 voraussichtlich um mehr als 31 Prozent. Für den Umschlagbahnhof am Kölner Stadtrand wird laut Vorhersagen ein starkes Wachstum erwartet. In sechs Jahren soll die Kapazität um etwas mehr als die Hälfte der aktuellen Leistung steigen. Nach dem letzten großen Ausbau 2012 startet in diesem Jahr ein kleinerer. Ein neunter Kran kommt hinzu und soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Außerdem werden in den nächsten drei Jahren insgesamt sechs Kräne erneuert. Für Terminalleiter Mark Steingans ein wichtiger Schritt. „Um es auf den Punkt zu bringen: Der Umschlagbahnhof Köln Eifeltor ist dann heute, aber auch in der Zukunft bereit.“ Ein Beitrag von Daniel Pfaender _________ Website: https://www.rtl-west.de RTL+: https://plus.rtl.de/rtlwest Facebook:   / rtlwest   Instagram:   / rtlwest   TikTok:   / rtlwest   Twitter:   / rtlwest   #rtlwest #rtl #rtlplus #nrw