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Nürnberger Prozesse: Chefankläger Benjamin Ferencz im Interview

Der US-Amerikaner Benjamin Ferencz ist der letzte noch lebende Chefankläger im sogenannten "Einsatzgruppen-Prozess" - er ist heute 101 Jahre alt. Vor 75 Jahren hat er in Nürnberg 22 Angehörigen der nationalsozialistischen SS den Prozess gemacht. Das ist zwar nur ein Bruchteil derer, die man für Kriegsverbrechen während der Nazi-Diktatur hätte anklagen können, aber Ferencz weist im Gespräch mit ARD-tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni darauf hin, dass man „ein paar Anführer aussuchen“ musste. Man hätte nicht damit gerechnet, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu können – sonst würde er vermutlich noch heute in Nürnberg im Gerichtssaal sitzen, so Ferencz. Dabei konnte es seiner Aussage nach "nicht um perfekte Gerechtigkeit" gehen, sondern um "Rechtsstaatlichkeit, die alle Menschen vor solchen Gräueltaten schützt und ihr Recht auf ein Leben in Frieden und Würde gewährleistet“. Am 15. September 1947 hielt Ben Ferencz im Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes sein Eröffnungsplädoyer im „Einsatzgruppen-Prozess“. Er war mit 27 Jahren der jüngste Chefankläger der zwölf Nürnberger Nachfolgeprozesse, die nach 1946 von den Vereinigten Staaten allein weitergeführt wurden. Weitere Informationen zum Thema: https://www.tagesschau.de/inland/inte...