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Die falsche und richtige Nachfolge Jesu

"Folge mir nach! Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?" (Joh 21,20f) 10 Jahre nach meiner Priesterweihe erlebte ich eine weitere Umkehr zu Jesus. Freilich war ich zuvor gläubig und bemühte mich mit Kraft – doch eben mit eigener Kraft, Jesus nachzufolgen. Doch, wenn ich es genau betrachte, suchte ich damals eigentlich nicht Jesus, sondern unbewusst die Verwirklichung meiner unbereinigten menschlichen Bedürfnisse. – Diese Erfahrung war sehr schmerzhaft, doch zugleich eine große Pfingstgnade. Von da an lernte ich, nicht mehr auf mein eigenes Gutdünken zu bauen, sondern meine Schwäche und Verletzungen Jesus hinzuhalten. Ist nicht gerade der hl. Johannes ein großes Vorbild darin? – Er ruhte am Herzen Jesu und schöpfte gerade in seiner Schwäche die Kraft, immer bei Jesus zu bleiben, selbst unter dem Kreuz auf Golgota, wo alle anderen Jünger Jesus verlassen haben. Petrus begriff diese Lehre. Von nun an baute er nicht mehr auf seine eigene Klugheit und Kraft. Es ist so bewegend, wenn man das Wirken des hl. Petrus in der Apostelgeschichte liest, welche Wandlung der Hl. Geist seit dem Pfingstfest bei ihm vollbracht hat. Sein Wirken gleicht wie eine großartige Kopie dem Wirken Jesu: Er verkündigte mutig das Evangelium, heilte Kranke und gab sein Leben hin für den Glauben. Wenn er es mit dem Beistand des Heiligen Geistes geschafft hat, dann schaffen wir es auch! Mit Petrus dürfen wir heute – kurz vor Pfingsten – Jesus unsere Schwäche hinhalten. Vielleicht irgendeine Angst, eine Sünde, das Vertrauen auf die eigene Kraft? – Wir dürfen Jesus sagen: Jesus, ich gebe Dir mein Lebensproblem, vielleicht diese oder jene Sünde, mit der ich einfach nicht zu Recht komme. Gib mir Deinen Heiligen Geist und sorge Du dafür, dass ich Dir treu bin bis in den Tod!