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Leben locker nehmen. Richtig, ab und an darf es auch etwas sachter sein. Und so manche Indie-Rock-Acts sind ja auch ganz gut anzuhören. Wenn man wie Thorsten Voigt dem Prozedere noch eine kleine Prise Punkrock und tiefgründigere deutsche Texte hinzufügt, dann kann sich das Endergebnis sehen und hören lassen. START75 heißt sein Solo-Projekt sowie das entsprechende Debüt, und dem einen oder anderen dürfte der gute Thorsten noch als Gitarrist von DER DICKE POLIZIST oder BLENDER-Bassist bekannt sein. Allzu weit entfernt ist START75 von seinen anderen Combos nun nicht, doch etwas Eigenständiges, da auch Herzerwärmendes bringt das Projekt dann doch mit ans Tageslicht. Die Melodien sind poppig, die Riffs rockig, die Texte weder plakativ noch allzu bedeutungsschwer, die Songs facettenreich und das Gemüt durch die Bank weg sonnig und lebensbejahend. Nein, von Metal ist hier weit und breit keine Spur, doch ein wenig Sonnenschein darf auch im kalten, grauen Herbst durchaus mal sein. Würden Ohrwürmer wie 'Musik', 'Der Mann im roten Shirt', 'Keinen Termin' oder 'Pianoman' im Radio laufen, würde der eine oder andere Büroangestellte mit einem wesentlich helleren Gemüt durch die Gänge traben, der lahme Kaffee etwas köstlicher sein, der November wesentlich sonniger erscheinen. 'Aus grau wird weiß' ist nicht nur Name meines Lieblingsstücks auf "Start75", sondern auch inoffizielles Motto der ganzen Projektausrichtung. Die Füße wippen, der Kopf nickt, und wenn zu 'Star' oder den anderen genannten Türöffnern jetzt auch noch die Finger schnipsen, dürfte der gute Thorsten auf seinem Projektdebüt sehr vieles richtig gemacht haben. Und hey, wenn es sogar dem ach so harten Metaller von POWERMETAL.de gut gefällt, dann ist "Start75" nicht jenes Nischenprodukt, welches man von einem deutschsprachigen Indie-Punk-Rock-Album mit Herz und Seele erwartet, oder? Einzig das Artwork hätte doch etwas mehr klotzen können. Text übernommen von https://www.powermetal.de/review/revi...