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Schätze des Deutschen Ordens

Anlässlich des 800. Geburtstags des Hl. Fürsten Alexander Newski produzierte das Russische Haus in Wien einen neuen Film – eine Videoführung durch die Schatzkammer des Deutschen Ordens, die der Hochmeister des Ordens, P. Frank Bayard O.T., speziell für die russischen Zuschauer durchgeführt hat. Im Zentrum der österreichischen Hauptstadt befindet sich eine ungewöhnliche Organisation: der Ordo Teutonicus – oder aus dem Lateinischen übersetzt – der Deutsche Orden. Für das russische Ohr ist das Wort vor allem mit dem Namen des Fürsten von Nowgorod Alexander Newski verbunden, der 1242 in der Schlacht am Peipussee die deutschen Ritter besiegte. Damit stoppte er den Vormarsch nach Osten jenes Ritterstaates, dessen Hauptsitze ab 1309 auf der heute polnischen Marienburg und ab der Mitte des 15. Jahrhunderts in Königsberg – auf Russisch Kaliningrad – lagen. Im 16. Jahrhundert wurde aus dem deutschen katholischen Staat an der Ostsee das säkulare, protestantische Herzogtum Preußen. Der Hauptsitz des Ordens wurde nach Mergentheim verlegt und im Zuge der napoleonischen Veränderungen wurde 1809 der Hauptsitz des Ordens, in die Residenzstadt des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation – nach Wien verlegt. Heute handelt es sich nicht mehr um jene Ritterarmee, die sich in den Kreuzzügen gebildet und gegen die Alexander Newski gekämpft hatte. Heute ist es ein rein klerikaler Katholischer Orden. Aber ist er eine der ältesten kontinuierlich existierenden Institutionen der Welt – sie ist 831 Jahre alt. Es war davon auszugehen, dass der Deutsche Orden und seine Schatzkammer im Jahr des 800. Geburtstages von Alexander Newski besonderes Interesse bei den russischen Touristen genießen würde. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie sind keine Touristen gekommen und die Schatzkammer des Ordens blieb der Öffentlichkeit mehrere Monate lang verschlossen. In dieser Situation wandte sich das Russische Kulturinstitut, das Russische Haus in Wien, an den Hochmeister des Ordens, Abt Frank Bayard, mit der Bitte, Dreharbeiten für eine Videoführung durch die Schatzkammer zu gestatten. Darauf erhielten wir die Antwort, dass er selbst eine Sonderführung für die russischen Zuschauer geben wollte.