У нас вы можете посмотреть бесплатно Witten - Das Geläut der Pfarrkirche St. Marien (Unsere liebe Frau vom Siege) или скачать в максимальном доступном качестве, видео которое было загружено на ютуб. Для загрузки выберите вариант из формы ниже:
Если кнопки скачивания не
загрузились
НАЖМИТЕ ЗДЕСЬ или обновите страницу
Если возникают проблемы со скачиванием видео, пожалуйста напишите в поддержку по адресу внизу
страницы.
Спасибо за использование сервиса ClipSaver.ru
Am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes liegt die Stadt Witten, eingebettet zwischen Ardeygebirge, Ausläufern des Sauerlandes und der westfälischen Bucht. Seit 1582 war Witten mehrheitlich lutherischer Konfession, die heute ev. Johanniskirche im Stadtzentrum hatte Vorgängerbauten aus dem 9./10. Jh. Die Katholiken gehörten bis 1821 zum Erzbistum Köln, seitdem zum (Erz-)Bistum Paderborn. Seit 1834 gab es wieder eine katholische Kirchengemeinde. Von 1840-48 existierte eine Notkirche. Die erste Marienkirche, 1846/48 errichtet, ist im Kern im heutigen Bau samt Turm erhalten. Nach Abgabe der Kirche an die Altkatholiken wurde eine zweite Notkirche, Bestand 1876/91, nötig. 1891 erhielten die Katholiken die Marienkirche zurück. Bald wurde an einen Neubau gedacht, das Bistum empfahl jedoch eine Erweiterung des bestehenden Baus. Diese prachtvolle Erweiterung um ein großes Querschiff mit Kuppel und Dachreiter sowie einen Chor wurde nach Plänen des Diözesanbaumeisters Arnold Güldenpfennig 1895/96 durchgeführt. Der bestehende Turm wurde ummantelt und erhöht sowie mit einer repräsentativen Eingangsfront versehen. Am 19. März 1945 wurde die Kirche durch Bomben schwer beschädigt und bis 1949 wieder hergerichtet, der heutige Turmhelm wurde erst 1960 aufgesetzt. Die ersten Glocken waren wohl von J. B. Dubois (Paderborn/Brilon) bereits gegossen, 1850 kamen jedoch 3 Glocken e‘ fis‘ gis‘, gegossen von Georg Claren in Sieglar, nach St. Marien. Diese Glocken wurden, im erweiterten Turm, durch eine Glocke in cis‘, 1896 von Carl Munte in Witten gegossen, ergänzt. Im ersten Weltkrieg wurden die 3 großen Glocken 1917 abgegeben. Wohl um die bestehenden Glockenstühle nutzen zu können, wurden 1920 vier Stahlglocken der Gießergemeinschaft Humpert, Brilon und Buderus, Wetzlar beschafft. Die Durchmesser der größten Glocken von 1896 und jetzt 1920 lagen bei ~1415 mm. Die Stahlglocken erhielten jedoch die deutlich höhere Tonfolge e‘ g‘ a‘ h‘. Die kleine Clarenglocke soll noch bis zum 2. Weltkrieg erhalten geblieben sein. Beim Bombenangriff im März 1945 stürzten alle Glocken vom Turm. Die o. e. 2. Notkirche erhielt 1877 zwei kleine Bochumer Gussstahlglocken gis‘‘ h‘‘, vielleicht bildeten diese das zweistimmige Notgeläut 1945-55. 1955 kamen aus der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Hans Hüesker) 5 neue Bronzeglocken, die bis heute St. Marien die Stimme verleihen. Die große Marienglocke war bis 1993 die schwerste Bronzeglocke im Erzbistum Paderborn, die schwerste im Ruhrgebiet ist sie bis heute geblieben. Sie hat in dieser Aufnahme ein gewichtiges Nachwort. Neben den hervorragenden Klangeigenschaften ist beim Geläut vor allem die Zier nach Entwürfen von Hilde Broër hervorzuheben. Hilde Broër (1904-1987) wurde in Witten geboren und flüchtete nach Stationen in Köln und Berlin 1943 nach Kressbronn a. Bodensee. Bei Glockeninteressierten ist sie besonders durch die figürliche Zier der Stahlglocken des Paderborner Domes von 1951 bekannt. Ihr reiches, bildhauerisches Werk verschiedener Genres ist in Nordwestdeutschland wohl kaum bekannt. U. a. sollen an die 50 Geläute mit von ihr entworfener Zier geschmückt sein. Neben der hervorragenden Gussqualität und den sorgfältig ausgeführten Inschriften der Wittener Glocken ist vor allem die den Paderborner Domglocken sehr ähnliche Gestaltung hervorzuheben. Bei aller Ähnlichkeit ist hier wie dort jede Glocke als individuelles Einzelstück gestaltet. In der Glockenlandschaft des Erzbistums Paderborn sind die Marienglocken ein herausragendes Beispiel für die Glockengießkunst nach dem 2. Weltkrieg, sie können auch neben den Neuschöpfungen der Ära der gegenwärtigen Glockensachverständigen mit Stolz bestehen! Geläutedaten und Inschriften: Marienglocke gis° -1, ~2020 mm, 5250 kg AUXILIUM + CHRISTIANORUM + ORA + PRO + NOBIS Josephglocke h° =0, ~1670 mm, 3022 kg SANCTE JOSEPH + PATRONUM + MORIENTIUM + ORA + PRO + NOBIS Zusätzlich über dem Schlagring: IN PIAM MEMORIAM MORTUORUM BELLI 1939 – 1945 IMPRIMIS DIEI 19. MARTI 1945 Johannes Baptist cis‘ +1, ~1470 mm, 2090 kg PATRONE + PRIMAE + ECCLESIAE + URBIS + NOSTRAE / UT·OMNIUM·FIDELIUM·MENTES·DIRIGANTUR·IN·VIAM·SALUTIS·AETERNAE Unter dem Relief des Heiligen: SANCTE JOANNES / ORA PRO NOBIS Liboriusglocke dis‘ +1, ~1310 mm, 1449 kg LIBORI, PASTOR OPTIME, / NOS FAC SANCTIS MORIBUS / AD REGNA SANCTA CURRERE Piusglocke fis‘ +2, ~1090 mm, 822 kg OMNIA IN STAURARE IN CHRISTO (sic!) Auf allen Glocken rückseitig unterhalb der Inschrift: 19 Gießermarke 55. Die Glocken hängen in zwei unabhängigen Stahlstühlen, die beiden großen Glocken in der unteren Glockenstube. MD-Aufnahme: 03.05.2008, im Rahmen eines Sondergeläutes. Herzlich zu danken ist der Leitung des Pastoralen Raumes Witten für die Erlaubnis zu dieser Vorstellung und besonders dem Küster, Herrn Stein, für die geduldige Begleitung durch Turm und Kirche. Dank gilt ebenso J. H. Stens für die Organisation der damaligen Glockenfahrt. Bild-/Quellennachweis siehe 1., markierter Kommentar.