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Europa im Jahr 1900 – ein Kontinent zwischen Fortschritt und Angst. Die großen Städte leuchteten im Glanz der Moderne, Elektrizität erhellte Straßen, Automobile rollten über Boulevards, Luftschiffe durchquerten den Himmel. Es war eine Zeit des Glaubens an den technischen Triumph, an die Macht der Wissenschaft. Doch hinter dieser Oberfläche brodelten Rivalitäten, die das Gesicht der Welt verändern sollten. Das Deutsche Reich, erst 1871 gegründet, hatte sich in kürzester Zeit zur stärksten Industrienation Kontinentaleuropas entwickelt. Kohle und Stahl flossen, Fabriken ratterten, die Wirtschaft wuchs explosionsartig. Aber mit dem Aufstieg kam auch die Furcht vor Isolation. Frankreich sann seit dem Verlust von Elsass-Lothringen auf Revanche. Russland, riesig und unberechenbar, modernisierte Armee und Eisenbahnen. Großbritannien, die alte Seemacht, sah mit Sorge auf die deutsche Flottenrüstung. Österreich-Ungarn, Deutschlands engster Partner, war innerlich schwach und von Nationalitätenkonflikten zerrissen. Das Bündnissystem verhärtete sich: Auf der einen Seite die Entente aus Frankreich, Russland und später Großbritannien. Auf der anderen Seite Deutschland und Österreich-Ungarn, mit Italien als unsicherem Partner. Europa war ein gespannter Bogen – jeder wusste, dass ein Funke genügen würde, um das Pulverfass zur Explosion zu bringen. Im deutschen Generalstab kreiste alles um die Frage: Wie überleben in einem Zweifrontenkrieg? Denn wenn Russland im Osten und Frankreich im Westen zugleich losschlügen, wäre das Reich in tödlicher Bedrängnis. Eine Defensive erschien aussichtslos. Man suchte nach einem Ausweg – und fand ihn in den Plänen eines Mannes: Alfred Graf von Schlieffen. Schlieffen war kein Mann der Bühne, sondern des Studierzimmers. Diszipliniert, karg, fast asketisch, verkörperte er den preußischen Militärgeist in seiner reinsten Form. Für ihn war Krieg ein mathematisches Problem, eine Frage von Marschgeschwindigkeiten, Eisenbahnlinien und logistischen Knotenpunkten. Seine Überzeugung: Deutschland müsse den Krieg nicht vermeiden, sondern gewinnen – und zwar schnell, bevor die Übermacht der Gegner erdrückend wirkte. So entwarf er den Plan, der seinen Namen tragen sollte. Sein Kern war einfach – und zugleich gigantisch: Frankreich sollte in einem gewaltigen Schlag niedergerungen werden, bevor Russland vollständig mobilisiert war. Um die starken Festungen entlang der deutsch-französischen Grenze zu umgehen, sollte der deutsche Hauptstoß durch Belgien und Luxemburg erfolgen. Ein riesiger Flügel, Hunderttausende von Soldaten, sollte wie eine Sense ausholen, durch die Ebenen von Flandern und Nordfrankreich, bis Paris umfassen und die französische Armee in einem Kessel vernichten. Nur sechs Wochen waren veranschlagt – sechs Wochen, um Frankreich in die Knie zu zwingen. Die Präzision des Plans war atemberaubend. Jeder Zug, der Soldaten beförderte, war in den Fahrplänen eingezeichnet. Jede Marschkolonne hatte ihre Kilometer pro Tag, jede Verpflegungseinheit ihren vorgesehenen Ort. Munition, Pferdefutter, Brot – nichts war dem Zufall überlassen. Es war Krieg als Ingenieursleistung, als Maschine. Doch genau darin lag die Gefahr: Eine Maschine kennt keine Flexibilität. Sie kann nur so funktionieren, wie sie entworfen ist. Hinzu kam die politische Sprengkraft. Belgien war ein neutrales Land, dessen Sicherheit international garantiert war. Die Verletzung dieser Neutralität war nicht nur ein militärisches Kalkül, sondern ein diplomatisches Himmelfahrtskommando. Schlieffen wusste das, aber er hielt den Verstoß für unvermeidlich. Ohne Belgien, so meinte er, sei der Plan wertlos. Als Schlieffen 1906 in den Ruhestand trat, übernahm Helmuth von Moltke der Jüngere, Neffe des berühmten Siegers von Königgrätz. Moltke war zögerlicher, weniger starr als sein Vorgänger. Er änderte Details, schwächte den rechten Flügel ab, verstärkte das Zentrum – Anpassungen, die später oft als verhängnisvoll betrachtet wurden. Aber im Kern blieb der Gedanke derselbe: ein schneller, vernichtender Schlag im Westen. Dann kam der Sommer 1914. Das Attentat von Sarajevo, die Eskalation zwischen Österreich und Serbien, das Eingreifen Russlands – und schließlich der deutsche Entschluss, zu den Waffen zu greifen. Am 1. August erklärte Deutschland Russland den Krieg, am 3. August Frankreich. Nun setzte sich das Räderwerk in Gang. Die Bahnhöfe des Reiches verwandelten sich in Schauplätze des Aufbruchs. Endlose Züge, beladen mit Soldaten, Geschützen, Pferden. Fahnen wehten, Menschen jubelten, Mütter weinten. „Wir ziehen nach Paris!“, riefen junge Männer, überzeugt, Weihnachten wieder zu Hause zu sein. In den ersten Augusttagen herrschte eine Euphorie, die sich wie ein Rausch über die Städte legte. Der Schlieffen-Plan schien der Garant für einen schnellen Sieg.