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Dieser Güterzug 'biegt sich durch'! Zugkreuzung und beeindruckende Anfahrt in Wald am Arlberg!

Hallo liebe Eisenbahnfreunde und Besucher, herzlich willkommen auf meinem Kanal! Eine meiner beeindruckendsten miterlebten Anfahrten eines schweren Zuges ist die beobachtete in Wald am Arlberg, die ich euch heute im Video zeige. Es war wirklich wahnsinnig beeindruckend, wie die Loks den schweren Zug aus dem Stand in Bewegung wuchten und ihn in die Steigung hinein weiter nach Langen am Arlberg bringen! Doch nicht nur dieser Umstand ist bemerkenswert, es sind auch die krassen Neigungsverhältnisse im Bahnhof Wald am Arlberg. Um die Streckensteigung nicht zu sehr zu erhöhen und weiterhin im Gelände eine brauchbare Trasse zu ermöglichen, wurde im Bahnhof Wald am Arlberg ein nur recht kurzer Abschnitt in die Ebene gelegt. Davor und danach schließt sich wieder die übliche Streckensteigung mit rund 3% an, was bei langen Zügen besonders beeindruckend wirkt. Bespannt ist der nachmittägliche Güterzug aus Wolfurt mit zwei 1116, die von einer nachschiebenden 1144 Hilfe erhalten. Trotzdem finde ich die Beschleunigung des Zuges wahnsinnig! Es handelt sich immer noch um einen schweren Güterzug, und im hinteren Drittel hat er schon eine solche Geschwindigkeit erreicht, als wäre er gleich durchgefahren. Im längsten Ausweichgleis (ganz rechts seht ihr noch eines, aber etwas kürzer) wartet der Zug auf der eingleisigen Strecke den Gegenzug ab, hierbei handelt es sich um den Railjet 162/1162. Es ist ein Doppel-Railjet aus Budapest bzw. Wien, mit dem Ziel Zürich. In den Doppelgarnituren der Railjets wirkt die Mittellok immer noch fremd für mich, das ist aber durch das Betriebskonzept bedingt. Die Railjets laufen stets, seltene Ausnahmen mal ausgeklammert, als festgekuppelter Triebzug mit einer 1116/1216. Die sieben Railjetwagen (demnächst auch neun) werden im Betrieb nicht getrennt und verbleiben so mit ihrer Zuglok wie ein Triebzug zusammen. Daher fahren die Doppel-Railjets mit einer mittleren Lok, die ihrem Wendezug zugeordnet ist. Dieses Triebzugkonzept ist aber nicht so rigide ausgeführt, wie bei den deutschen IC2 von Bombardier. Diese können nur in der festen Konfiguration laufen, die Railjets erlauben aber auch bsp. die Lok vor dem Steuerwagen, bei Störungen u.a. Die Arlbergbahn hat übrigens zwischen Bludenz und Landeck-Zams keinen Nahverkehr mehr! Es verkehren seit etlichen Jahren nur noch die Fernverkehrszüge. Der Anschluss der Ortschaften entlang der Strecke erfolgt kleinräumig mit dem Bus. Vorteilhaft ist dies sicher auch, weil die Haltepunkte oft etwas abseits der Siedlungen liegen und längere Laufwege notwendig wären. Daher gibt es in den Unterwegsbahnhöfen auch keine Bahnsteige mehr. Die Schüttbahnsteige wurden abgetragen, so dass die Stationen heute wie Betriebsbahnhöfe wirken, was sie ja dann auch sind :-) Zwischen Bludenz und Wald am Arlberg zeigt sich die Arlbergbahn noch im ursprünglichen, wildromantischen Zustand. Viele Gleisbögen, Viadukte, Felswände und Tunnel prägen das Bild der Strecke im Klostertal. Die Öffnung des Tales in Richtung Westen bringt oft große Mengen an Niederschlag mit sich, was sich in einer erhöhten Lawinengefahr zeigt. Erhebliche Anstrengungen wurden in den letzten Jahrzehnten unternommen, um die Strecke unempfindlicher zu machen. Dennoch kommt es in bestimmten Winterlagen immer wieder zu Komplettsperren wegen Lawinengefahr. Abhilfe würde nur eine Neubaustrecke schaffen, die im Tunnel verläuft. Solche Plaunungen gibt es bereits, sie scheitern aber am exorbitanten Aufwand bei den Investitionen. Zumal ein Basistunnel empfehlenswert wäre, der die heute notwendigen Lastbeschränkungen oder den Mehraufwand bei den Triebfahrzeugen überflüssig macht. So wird es eine Weile dabei bleiben, wie es ist. Für uns Eisenbahnfreunde erfreulich, denn durch die bisherige Trassenführung ergeben sich vielfältige Motive. Ich wünsche euch viel Spaß mit der starken Anfahrt, die ich am 22.August 2013 beobachten konnte. Liebe Grüße euer Torsten! 22082013