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Bandscheibe | Medizin im Gespräch

https://www.leopoldina-krankenhaus.co... In dieser Ausgabe informiert der leitende Oberarzt der Neurochirurgie am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt Dr. Jérôme Manville über die Bandscheiben und den Bandscheibenvorfall. Die Bandscheiben sind Bestandteil einer jeden Wirbelsäule. Sie ermöglichen die Beweglichkeit der Wirbelsäule und dienen als Stoßdämpfer, die Erschütterungen abfedern. Die Bandscheibe besteht aus einem Gelkissen umschlossen von einem äußeren Faserring. Wenn dieser Faserring im Laufe der Jahre an Elastizität verliert kann das Gel an einer Stelle in der Mitte austreten und auf einen Nerv drücken. In dem Fall spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Für den Patienten ist ein solcher Vorfall meist sehr schmerzhaft. Zum einen können Rückenschmerzen auftreten oder ausstrahlende Nervenschmerzen entsprechend des Versorgungsgebietes des Nervs. Rund 80% der Patienten mit Rückenbeschwerden haben keinen Bandscheibenvorfall. Kommen zu den Schmerzen noch ein Taubheitsgefühl oder beispielsweise Kraftverlust in einem bestimmten Bereich hinzu wird abgewogen, ob eine Therapie bereits möglich ist oder eine weitere Diagnose mittels MRT oder beispielsweise auch CT durchgeführt wird. Handelt es sich tatsächlich um einen Bandscheibenvorfall, muss nicht immer sofort operiert werden. Mittels einer Physiotherapie kann versucht werden den Rücken zu stabilisieren, um damit die Bandscheibe zu entlasten. Gegen die Schmerzen gibt es eine Vielzahl an möglichen Schmerzmitteln. Bei sehr starken Ausfallserscheinungen gibt es zur Operation keine Alternative. Dennoch sollte sie das letzte Mittel der Behandlung sein. Bandscheibenvorfälle treten ab einem Alter von 30 Jahren gehäuft auf. Risikofaktoren sind Übergewicht, wenig Bewegung, chronische Überlastung oder Fehlverhalten im Alltag. Grundsätzlich profitiert der Mensch von Bewegung im gesunden Maße und rückenschonendem Verhalten.