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9. November 1989, gegen 23.30 Uhr: Es ist verdammt spät für den Beginn einer Livesendung. Doch angesichts der historischen Ereignisse in Berlin und an der innerdeutschen Grenze startet der Sender Freies Berlin (SFB) noch zu nachtschlafender Zeit eine Sondersendung mit prominenten Studiogästen. Ich konnte die Sendung damals in NRW empfangen, weil der SFB spontan über das Norddeutsche Fernsehen „N3“ übertragen wurde – und damit auch in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen zu sehen war. Moderator Horst Schättle begrüßt im Studio den Regierenden Bürgermeister Walter Momper (SPD), dessen Amtsvorgänger und jetzigen Oppositionsführer Eberhard Diepgen (CDU), den DDR-Regimekritiker Roland Jahn, die DDR-Übersiedlerin Brigitte Stenzel sowie Berlins Finanzsenator Norbert Meisner (SPD). Zwischendurch wird spontan noch ein junges Pärchen aus der DDR, das ebenfalls bereits zuvor nach West-Berlin übergesiedelt war, in die Runde gebeten, um seine Geschichte zu erzählen. Zum Auftakt der Sendung wird ein Ausschnitt des DDR-Fernsehens vom selben Abend gezeigt, in dem der Wortlaut der neuen Reiseregelung des Ministerrates Punkt für Punkt aufgezählt wird. Demzufolge sind Privatreisen ins Ausland nun ohne besondere Voraussetzungen möglich. Auch in West-Berlin verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Hunderte Menschen strömen zu den Grenzübergängen, um zu sehen, ob sich etwas tut – darüber berichtet SFB-Reporter Robin Lautenbach in mehreren Liveschalten. Während zunächst Unsicherheit herrscht, ob die Grenztruppen die neuen Regeln auch wirklich umsetzen, berichten erste Augenzeugen von DDR-Bürgern, die bereits nach West-Berlin einreisen. Die Studiogäste der SFB-Sendung diskutieren mögliche Auswirkungen der Grenzöffnung. Brigitte Stenzel, die vor einem Jahr nach West-Berlin ausgereist ist, erinnert an die bisher hohen Hürden einer Ausreise – sie musste viereinhalb Jahre auf ihre Genehmigung zur Übersiedlung warten. Walter Momper bewertet die Entwicklung als historischen Moment und mahnt gleichzeitig zur Besonnenheit. Der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen bekennt emotional, dass ihn die Bilder, die er soeben vom Grenzübergang Bornholmer Straße gesehen hat, an den 13. August 1961 erinnerten. Diepgen hatte damals genau dort beobachtet, wie „langsam die Mauer gewachsen ist – das war meine Heimat! Es ist ein Tag der Freude!“ Der DDR-Oppositionelle Roland Jahn, damals schon als freier Autor für das SFB-Magazin „Kontraste“ tätig, bestätigt, dass viele Bürger die neuen Reiseregeln sofort nutzen werden, um nach West-Berlin zu kommen. Jahn ist sich jedoch sicher, dass die meisten von ihnen auch wieder zurückkehren werden. Ein weiterer SFB-Reporter am Brandenburger Tor beschreibt die aufgeregte Stimmung des Abends. Menschen sammeln sich, jubeln, diskutieren und erwarten gespannt, ob sich die Grenze öffnet. In einem Schnittbild ist sogar kurz Nachrichten-Urgestein Tom Brokaw zu sehen, der von hier für den US-Fernsehsender NBC live über den Fall der Mauer berichtet. Zunächst bleibt alles ruhig, doch dann bestätigt sich, dass an der Bornholmer Straße erste DDR-Bürger ohne große Formalitäten nach West-Berlin gelangen. Ein Mann berichtet, dass er einfach seinen Personalausweis vorgezeigt habe und durchgelassen worden sei. Ein anderer ist nur für einen kurzen Besuch herübergekommen, will aber bald zurückkehren. Die West-Berliner zeigen sich überrascht, manche sorgen sich um den Ansturm, andere begrüßen ihre Landsleute voller Freude. In der Invalidenstraße herrscht ein spontaner „Grenztourismus“. Menschen aus West-Berlin besuchen die Grenzlinie, während DDR-Bürger ihre ersten Schritte im Westen machen. Bemerkenswert an dieser Sendung: Neben Bildern von der Grenzöffnung in Berlin sind erstmals auch solche von der innerdeutschen Grenze zu sehen. NDR-Reporter Manfred Dziemballa etwa meldet sich live vom Grenzübergang Gudow/Zarrentin an der Landesgrenze Schleswig-Holsteins zu Mecklenburg-Vorpommern. Dziemballa spricht zunächst mit einem Beamten des Bundesgrenzschutzes und interviewt anschließend die ersten DDR-Bürger, die an diesem Abend westdeutsches Gebiet erreicht haben. Es handelt sich um ein junges Pärchen mit Kind aus dem Bezirk Schwerin. Welch eine Atmosphäre! Und so entwickelt sich die Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 zu einem der bedeutendsten Momente der deutschen Geschichte. Was als formale Regelung beginnt, wird binnen Stunden zur faktischen Öffnung der Berliner Mauer. Diese Sendung ermöglicht es dem Zuschauer, das alles mitzuverfolgen – in Echtzeit, wie man heute sagen würde…