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Heute mal kein Interview, sondern ein Gespräch über den Sinn des Lebens! Einleitung: Heute wollen wir über den Sinn des Lebens sprechen. Dazu habe ich Christian Uhle eingeladen. Denn er hat gerade ein Buch darüber geschrieben, mit dem Titel „Wozu das alles?: Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens“. Herzlich willkommen Christian. Wir beide haben uns im Vorgespräch vorgenommen, mehr ein Gespräch als ein Interview zu führen. Ich glaube, das entspricht ganz deinem Verständnis einer tiefen Begegnung und einem hoffentlich echten Dialog und das hat ja auch viel mit einem sinnvollen Leben zu tun, wie wir vielleicht noch hören werden. Und spannend finde ich auch, dass hier zwei Generationen über den Sinn sprechen, du bist 31 Jahre alt und ich gerade 60 geworden. Wieso habe ich dich eingeladen? So seit ich ungefähr 50 geworden bin, haben mich mehr und mehr mit Fragen nach dem Sinn des Lebens beschäftigt und dies hat jetzt mit meiner Auseinandersetzung mit dem Älterwerden – auch im Rahmen meines Podcasts noch mal deutlich zugenommen. Du sprichst von vier zentralen Auslösern für Sinnkrisen – also Phasen, in denen uns der Sinn abhandenkommt - und diese sollen auch der Rahmen für unser Gespräch sein. Dies sind Zweck- und Ziellosigkeit, Gleichgültigkeit, Getrenntheit und Entfremdung und Vergänglichkeit. Und gerade im Kontext von Übergängen oder Transformationen, die Menschen zu durchleben haben, kann es zu Dysbalancen und damit zu Sinnkrisen kommen. Und der Übergang in die dritte Lebensphase bietet allerlei Herausforderungen, wenn es um die Frage nach dem Sinn des Lebens geht. Und um eine Zahl aus deinem Buch zu nennen: „69 Prozent aller Menschen in Deutschland stellen sich regelmäßig Sinnfragen des Lebens.[4] "Nicht immer geschieht das auf so dramatische Weise, wie es manch existenzialistische Abhandlung vermuten lässt – im Gegenteil: Die Sehnsucht nach Sinn kann einfach ein konstruktiver Wunsch nach mehr Orientierung und Tiefe im Leben sein, nach Verbundenheit und Antwort, ein Wunsch, sich für etwas Lohnenswertes einzusetzen.“ Zweck – und Ziellosigkeit „Die Frage: Wozu bin ich hier?, stellen Menschen nicht aus Wissensdurst, sondern weil sie Orientierung suchen. Die Hoffnung ist, einen Kompass an die Hand zu bekommen. Die Sinnfrage stellt sich in Momenten von Ziellosigkeit, wenn alles vergeblich und unwichtig erscheint. Worauf sollen wir unsere Energie richten? An welchen Leitsternen, an welchen Zielen sollen wir unser Leben ausrichten? Was ist wirklich wichtig? – Dies sind die eigentlichen Fragen nach einem zweckhaften Sinn.“ Arbeit fällt weg, welcher Zweck, welches Ziel tritt an diese Stelle? Was kann das „Wozu oder Wofür“ in der dritten Lebensphase sein? „Die Antwort klingt simpel, aber ist im Grunde radikal: Nur für andere Lebewesen kann unser Handeln einen Sinn haben. Entweder wir tun, was uns selbst glücklich macht, oder wir tun, was gut für andere ist, und erfüllen einen zweckhaften Sinn. Alles Weitere ist sinnlos.“ Bezug zu den beiden Podcasts mit Gerald Hüther und zu Alternsforscher Hans Werner Wahl. „Die Fürsorge um andere Menschen kann unserem Leben einen tragfähigen Sinn geben, der uns Orientierung bietet und unser eigenes Leben bereichert. Ihm entspringen Gründe zu leben: weil es etwas Wichtiges zu tun gibt.“ Gleichgültigkeit Für mich ein schwieriges Gefühl, ich möchte weder mir selbst gegenüber ein Gefühl der Gleichgültigkeit haben, noch dass andere sich mir gegenüber gleichgültig verhalten. Wodurch erlange ich Bedeutsamkeit? Durch Arbeit, durch Beziehung zu anderen Menschen, vielleicht dadurch, dass sich diesen Podcast mache. Wie erhalte ich mir beim Älterwerden eine Art Bedeutsamkeit? „Dass Menschen ein Gefühl von Bedeutsamkeit brauchen, um ihr Leben als sinnvoll zu erfahren, ist eine Kernaussage der Sinnforschung. [1] Wie aber können wir Bedeutsamkeit erfahren? Nur unsere Mitmenschen können uns Bedeutung beimessen, nur sie können uns sehen