Hausrenovierung in Schweden und was man dabei finden kann - #7 скачать в хорошем качестве

Hausrenovierung in Schweden und was man dabei finden kann - #7

Den alten Dachboden auszubauen, war einer unserer ersten, sich durch den Staub von Jahrzehnten zu wühlen aber einer der letzten Punkte auf unserer Wunschliste. Im dritten Jahr nachdem wir das Haus gekauft hatten, hatten wir uns vorgenommen damit anzufangen, die aus alten Holzspänen, Stroh, Papier- und Stofffetzen bestehende Dämmung der Zwischendecke hinauszuschaufeln. Ziemlich schnell stießen wir auf verschiedene Relikte. Altes Werkzeug, Schuhe, Flaschen oder auch Knochen. Ein alter Brief, datiert auf das Jahr 1914 war dann schließlich etwas ganz Besonderes. Die Nachricht einer Frau, die diesen Ort scheinbar verlassen hatte. Der Brief selbst war noch sehr gut lesbar, aber in einer sehr alten Schrift und sehr umgangssprachlich verfasst. Für uns, als nicht Muttersprachler, war er zunächst nur schwer zu entziffern. Also zogen wir Nachbarn hinzu und bekamen Tipps an wen wir uns wenden könnten. Tatsächlich haben wir in einem Nachbarort die Enkelin der Frau gefunden, an die dieser Brief gerichtet war. Sie hat sich freundlicherweise bereit erklärt den Brief für dieses Video vorzulesen. „Tack så mycket, Eva“ Der Brief bricht am Ende des Blattes ab, was die Vermutung nahelegt, dass es mindestens noch eine weitere Seite gab. Tatsächlich fanden sich in dem Gemisch der alten Zwischendecke auch hunderte handbeschriebene Papierschnipsel von etwa 1x1cm Größe, die allerdings kaum noch hätten zu etwas zusammengefügt werden können und teils von Mäusen angefressen wurden. Von daher bleibt der zweite Teil des Briefes und sein Inhalt wohl verloren. Wir bitten um Nachsicht bei der schwierigen Übersetzung. Manche Dinge mussten wir aus Gesprächen mit Nachbarn ableiten. In den folgenden Tagen tauchte dann, tief im Staub vergraben, ein ganzes Album voller Briefe aus dem Jahr 1943 auf. Hat sich wie ein Schatz angefühlt, den wir zu Tage gefördert hatten. Vielleicht bauen wir Teile davon in zukünftige Videos ein. Es berührt auf seltsame Weise das Herz, einen so persönlichen Blick zurück in die Vergangenheit werfen zu können, als könnte man das Echo alter Stimmen innerhalb dieser Wände hören. Fantasien davon, wie das Leben wohl an diesem Ort vor 100 Jahren aussah und welche Gedanken man sich zu jener Zeit gemacht haben mochte, haben so manche Zimtschnecke begleitet. Die alten Holzspäne und das Stroh benutzten wir, um damit ein Hochbeet zu füllen. Es kann also gut sein, dass dort zukünftig aus den Fragmenten alter Geschichten, junges Gemüse wächst. Neben der üblichen Gartenarbeit haben wir noch schnell versucht ein wenig Urlaub zu machen und Fenster zu streichen, bevor es schließlich über das Meer wieder zurück in heimische Gefilde ging. Kann gut sein, dass wir im nächsten Jahr dort längere Zeit verbringen werden und etwas konsequenter an diversen Baustellen weiterarbeiten. Wahrscheinlich fallen auch wieder ein paar Videos an oder ab. Aber, wer weiß das schon. Mal wieder vielen Dank fürs vorbeischauen, Liken & abonnieren. Tack så mycket. Lisa & Ronny