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Was untersucht die Psycholinguistik?

Die Psycholinguistik legt den Fokus auf den Erwerb, Besitz und Verlust von Sprache, der an psychische Voraussetzungen gebunden ist. Quelle: Spillmann, H. O. (2000): Einführung in die germanistische Linguistik. Langenscheidt. Ganz grob formuliert gibt es dabei drei Bereiche: Erstens die Spracherwerbsforschung. Wie erwerben Kinder Sprache? Man sagt übrigens „erwerben“ und nicht „lernen“, weil Kinder ganz von selbst ihre Muttersprache erwerben, sie lernen ja nicht aktiv mit Vokalbellisten. In der Linguistik ist das „Lernen“ von Sprache, was man in der Schule macht, etwas anderes. Die Spracherwerbsforschung untersucht dabei auch in welchen Schritten Kinder Sprache erwerben und von welchen Faktoren das abhängig ist. Es kommt dabei nämlich oft zu zeitlichen Verschiebungen. Der eine lernt schneller als der andere. Warum ist das so? Der zweite große Bereich ist die Sprachwissensforschung. Sie sieht sich an, was man eigentlich wissen muss, um Sprache gut verwenden zu können. Man braucht Wissen über Wörter, Wissen über Grammatik, Wissen über Texte und ihren Aufbau. Aber wie ist das im Gehirn? Wie wird Sprache im Gehirn gespeichert? Das dritte Gebiet ist die Sprachprozessforschung. Was muss gegeben sein, um Sprache produzieren und verstehen zu können? Wie funktioniert das mit der Anwendung von Sprache? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Sprache und Denken? Um all diese Bereiche zu untersuchen arbeitet die Psycholinguistik eng zusammen mit der Sprachpsychologie, Neurolinguistik und Kognitionswissenschaft. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass viele Studenten diesen Themenbereich sehr interessant finden und es auch viele Forschungsmöglichkeiten gibt, die einen direkten praktischen Bezug haben. Eine Spezialisierung im Gebiet der Psycholinguistik ist also auf jeden Fall etwas, worüber du nachdenken kannst, wenn du gerne forschst.