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Im Südwesten der Hansestadt Lübeck, am ehemaligen Lauf der Strecknitz, findet sich zwischen Stadt und Feld das alte Dorf Genin, heute zugehörig zum Stadtteil Moisling. Das geistliche Zentrum Genins bildet die urige Dorfkirche St. Georg, umgeben von einem alten Friedhof. Besonders markant: der wuchtige Turm der gotischen Backsteinkirche, welcher von alters her, solange sich die Geschichte der Glocken von St. Georg zurückverfolgen lässt, ein dreistimmiges Geläute beherbergt. Das älteste Instrument im Turm, die Predigtglocke von 1661, ist zugleich das erste, welches in der Chronik der Kirchengemeinde Erwähnung findet. Gefertigt wurde der Klangkörper von Nicolaus Gage, einem Wanderglockengießer aus Lothringen, der sich ab 1658 in Lübeck niedergelassen hat, und Stephan Wollo, mit welchem Gage für einige Jahre zusammenarbeitete. Neben dem Wappen des Domkapitels, das von den Ursprüngen Genins als Lübecker Kapiteldorf zeugt, ziert die Glocke eine besondere Reliefverzierung, bestehend aus Pelikanen und anderen greifartigen Tieren. Die enge Verbundenheit des Domkapitels zu seinem Dorf Genin zeigt sich wenige Jahre später wiederum mit der Stiftung der Toten- und Kinderglocke, die in den Jahren 1683 und 1693 von Arnold Kleimann gegossen wurden - selbstverständlich wurden auch sie vom Lübecker Domkreuz verziert. Als bereits wenige Jahrzehnte später beide Instrumente gesprungen waren, erhielt der Lübecker Ratsgießmeister Johann Hinrich Armowitz im Jahre 1757 vom Domkapitel den Auftrag, aus den alten Glocken zwei neue mit gleichem Gewicht und Namen zu gießen - das Wappen des Kapitels durfte selbstredend auch auf ihnen nicht fehlen. Fast zweihundert Jahre blieb das Glocken-Trio unangetastet, bis 1940 die kleine Kinderglocke von 1757 zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden sollte. Auch die Predigtglocke mit der Kennziffer 4/12/62/B wurde zunächst auf dem Glockenfriedhof in Hamburg eingelagert, überstand die Wirren des Krieges dort und konnte nach dessen Ende wieder nach Genin zurückkehren - das Duett war jedoch seiner Klangkrone beraubt. Erst 1958 entstand bei einer Turmbesteigung der damaligen Konfirmandengruppe die Idee, eine neue Kinderglocke zu stiften. Eine Gedenktafel am Joch des neuen Klangkörpers erinnert an die Historie der Geniner Kinderglocke und den Glockenguss, der 1964 bei der Fa. Rincker im hessischen Sinn ausgeführt wurde. Die Inschrift der neuen Kinderglocke, die heute zu Beerdigungen läutet, greift die Jahreslosung von 1964 auf (Wir haben einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind und wir durch ihn) und fällt damit weniger aus der Reihe als die melancholisch-eindrückliche, aber durchaus erwähnenswerte Inschrift der alten Kinderglocke (Hier ruft der Tod, es stirbt ein Kind. Er ruft aus tönendem Metalle. Ein Kind verblasst, was trotzt ihr alle! Ihr hört, dass Menschen sterblich sind.) Auch wenn die Rincker-Glocke durchaus als gelungenes Instrument mit vollem Ton bezeichnet werden darf, steht ihr Klang - wohl auch mangelnder Intonation geschuldet - im Vollgeläute ein wenig zu sehr im Vordergrund, kann aber zugleich die klanglichen Schwächen der Predigtglocke, wohl verursacht durch diverse Beschädigungen während ihrer Abnahme im 2. Weltkrieg, gut ausgleichen. Gl. 1 | Toten | es'+1 | ~950 kg | 1186 mm | Johann Hinrich Armowitz, Lübeck (1757) Gl. 2 | Predigt | ges'-8 | 672 kg | 1055 mm | Stephan Wollo & Nicolaus Gage (1661) Gl. 3 | Kinder | b'+7 | 510 kg | 892 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1964) Nicht zu Unrecht werden die Geniner Kirche und ihr Turm mit seinen zahlreichen Mauerankern in Kreuzform gerne als Burg Gottes bezeichnet - die mittelalterliche Bausubstanz, die sich vom ersten Kirchenbau aus dem 13. Jhdt. erhalten hat, zeugt von einer langen Geschichte des Glaubens. Erstmals urkundlich bezeugt ist ein Gotteshaus im Dorf, noch ohne Turm, im Jahre 1286 - der Chorraum mitsamt seinen Gewölben hat sich bis heute erhalten können. Nachdem die Kirche im 15. Jahrhundert auf heutige Größe erweitert wurde, erhielt das Gotteshaus mit der Errichtung des wuchtigen Turmes und einer Erhöhung des Kirchenschiffes um 1600 nach der Reformation sein äußeres Erscheinungsbild. Im Inneren hat sich die Kanzel aus dieser Zeit erhalten können - nachdem 1703 die Decke infolge eines Sturmes einbrach, wurde der Innenraum barockisiert, Logenemporen angebaut, sowie ein neuer Hochaltar angeschafft. Auch die pompöse Taufe von 1729 trägt dazu bei, dass St. Georg heute zu den schönsten Kirchen in der Umgebung von Lübeck zählt. Ablauf der Vorstellung: 00:00 Eindrücke der Kirche, Geläute "von außen" 02:30 Einzelglocken 09:09 Vollgeläut Herzlichen Dank an Pastor Meyer und Herrn Beitel für die freundliche Ermöglichung der Aufnahme und Mika für die schönen Tage im Norden. Quellen: 1* Hach, Theodor: Lübecker Glockenkunde. 1913. S. 93-95; 2* Geläuteinventarisation 08.07.22. (Bezugston: a'= 435Hz); 3* Gemeinde St. Georg zu Genin (Hrsg.): 700 Jahre St. Georg zu Lübeck-Genin. 1986., v. a. S.21. Text, Ton & Bild: Ben Schröder. #Glocken