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Über den Fachwerk- und Renaissancehäusern im Herzen der Altstadt von Tauberbischofsheim erhebt sich die neugotische Pfarrkirche St. Martin. Von großer Bedeutung über Tauberfranken hinaus und nicht ohne Reiz ist das fünfstimmige Geläute im 69m hohen Turm, bestehend aus vier hist. Glocken und einem modernen Instrument. Mit der Neuerrichtung von St. Martin im gotischen Stil um das Jahr 1400 blieb zwar der romanische Turm bestehen, die Glocken wurden jedoch ersetzt; die Evangelistenglocke (Nr. 3) hat sich aus dieser Zeit erhalten können. Während ihr Entstehungszeitpunkt in die Zeit um 1400 datiert werden kann, ist die Meisterfrage nur bedingt aufzuklären Die für die einzeilige Schulterinschrift verwendeten Trennungszeichen, typisch für Nürnberger Provenienz, lassen jedoch Hermann (II.) Kessler († vor 1400) oder einen seiner Nachfolger als Gießer sehr wahrscheinlich erscheinen. Im Gegensatz zur Unsicherheit über die Entstehung der Evangelistenglocke, sind die nächsten Glockengüsse für die Pfarrkirche in den Inschriften der beiden Klangkörper gut dokumentiert. anno domo m cccc xlviii inprofe ſto ſsancti kiliani completv eſs hoc opvs [...], also am Vorabend zu Kiliani, dem 07. Juli. 1448 entstand zunächst die große Marienglocke als ein Werk des Nürnberger Glockengießers Jacob Stempfel. Am Vorabend zu Mariä Himmelfahrt des gleichen Jahres folgte, ebenfalls als ein Guss Stempfels, die kleine Salveglocke. Sie ist jedoch weitaus einfacher gearbeitet als ihre große Schwester, zudem ergeben sich in den Inschriften grammatikalische Abweichungen. Besonders interessant ist jedoch die Aufschlüsselung der Inschrift der Marienglocke, welche nicht nur Aufschluss über die Mitglieder des Rates der Stadt und den Glockengießer, gibt sondern mit dem Wort ananizapta auch über eine Abwehrformel gegen die Pest verfügt und somit gleichsam zeitgeschichtliches Zeugnis ist. Sicherlich nicht ohne Zufall wurde gerade dem Klang großen Glocke eine wundersame Wirkung zugeschrieben; und auch heute zählt das Instrument, keinesfalls zu Unrecht, zu den klangvollsten des 15. Jahrhunderts. Im SECHZEHENHVNDERT XV IAR ALS IOHAN SCHWEICKHARD ERZBISCHOF WAR [..] , also 1615, wurde der historische Bestand schließlich mit dem Guss der kleinen Taufglocke in den Werkstätten des Christoph Glockengießers in Nürnberg komplettiert. Trotz der widrigen Umstände beider Weltkriege konnte das kunsthistorisch, aber auch musikalisch wertvolle Quartett unverändert erhalten bleiben. Um die musikalische Lücke zwischen der Marien- und Evangelistenglocke zu schließen, wurde das Ensemble 1953 durch die Karlsruher Glockengießerei um eine Glocke ergänzt. Das neue Instrument nimmt dabei Bezug auf bedeutende Heilige im stadtgeschichtlichen Kontext, v. a. Lioba und Bonifatius, aber auch Antonius und Ulrich. Aufgrund statischer Probleme ist das Geläute nicht in der bis 1914 aufgesetzten gotischen, sondern in der romanischen Glockenstube darunter aufgehängt. Trotz der dort in wesentlich geringeren Umfang vorhandenen Schallaustrittsmöglichkeiten entwickelt das Ensemble, auch aufgrund der günstigen Turmakustik, eine beträchtliche Lautstärke. Erst 2018 erhielt der Bestand eine umfangreiche Sanierung: Während die historischen Joche aus dem Jahr 1813 bei den Gl. 1, 3, 4 und 5 erhalten bleiben konnten, erhielt die moderne Glocke ein neues Holzjoch - zudem wurden neue Klöppel der Fa. ProBell verbaut. So kommt dem (mittelalterlichen) Geläute von St. Martin nicht nur aufgrund seiner unverwechselbaren, atonalen Melodielinie von besonderem Klangreiz, sondern auch der gelungenen Integration einer klanglich modernen Glocke in ein historisches Ensemble, eine besondere Stellung in unserer Glockenlandschaft zu. Gl. 1 | Marien | des'+8 | 1593 kg | 1405 mm | Jacob Stempfel, Nürnberg (1448) Gl. 2 | Bonifatius & Lioba | f'+6 | 735 kg | 1078 mm | Karlsruher Glockengießerei (1953) Gl. 3 | Evangelisten | b'+7 | 502 kg | 885 mm | Hermann (II.) Kessler od. Nachfolg., Nürnberg (~1400) Gl. 4 | Salve | d''+5 | 209 kg | 718 mm | Jacob Stempfel, Nürnberg (1448) Gl. 5 | Tauf | f''-6 | 157 kg | 612 mm | Christoph Glockengießer, Nürnberg (1615) Bereits im 8. Jh. wurde an einem Talabschnitt der unteren Tauber, dem heutigen Tauberbischofsheim, unter Äbtissin Lioba eines der ersten Benediktinerinnenklöster gegründet. Das religiöse Gemeindeleben beginnt spätestens mit dem Bau eines romanischen Gotteshauses im 13. Jh; dieses wird später durch eine gotische Kirche ersetzt. Der gegenwärtige Kirchenbau entstand zwischen 1910–1914 unter Einbeziehung des alten Turmes. Ablauf der Vorstellung: 00:00 Eindrücke der Kirche, Geläute "von außen" 03:15 Einzelglocken 15:30 Vollgeläut Herzlichen Dank an Frau Stümpel für die Ermöglichung der Aufnahme! Quellen: (1) Rolli, Hans: Geläuteinventarisation, 09.1968. (2) Thurm, Sigrid: Deutscher Glockenatlas Bd. 4 Baden, 1985. Nr. 1323-1326. (3) Kath. Pfarramt St. Martin (Hrsg.): Stadtkirche St. Martin Tauberbischofsheim. 2007. Text, Ton & Bild: Ben Schröder, "Glockenzeit". #Glocken